Wasser speichern
Hyaluronsäure hat die Eigenschaft, große Mengen an Wasser zu binden – und zwar bis zu 6 Liter Wasser pro Gramm Hyaluronsäure!
Dadurch erfüllt Hyaluronsäure in unserem Körper eine ganze Reihe von Aufgaben:
Das Multitalent für unsere Augen:
Der Begriff „Hyaluron“ kommt vom griechischen Wort „hyalos“ für „gläsern“ und weist darauf hin, dass dieser Stoff auch im Glaskörper unserer Augen vorkommt.
Hyaluronsäure bei Trockenen Augen:
Hyaluronsäure kann Feuchtigkeit in großen Mengen aufnehmen und speichern sowie Platzhalter, Schmierstoff, aber auch Transportmedium für Nährstoffe sein. Ihre lange Verweildauer auf der Augenoberfläche macht Hyaluronsäure zu einer wirksamen Benetzungslösung bei Trockenen Augen. Der Einsatz von Hyaluronsäure in der Therapie des Trockenen Auges ist in der Praxis fest etabliert.
Hyaluronsäure in der Lidrandpflege:
Die Lidrandpflege und -reinigung ist ein wichtiger Apsekt in der Vorbeugung, aber auch Behandlung Trockener Augen. Gels oder Cremes mit Hyaluronsäure eignen sich besonders gut für die Lidrandpflege. Hyaluronsäure ist der Kernbaustein der extrazellulären Matrix und trägt damit maßgeblich zur Wundheilung bei. Zudem versorgt Hyaluronsäure die Haut mit Feuchtigkeit.
Hyaluronsäure bei Arthrose:
Hyaluronsäure ist der Hauptbestandteil unserer Gelenkflüssigkeit und sorgt als Schmiermittel dafür, dass unsere Gelenke, auch bei großer Belastung, reibunslos laufen. Hyaluronsäure sorgt für eine Reduzierung der Schmerzen, z. B. bei Arthrose im Knie- oder anderen Synovialgelenken, eine Verbesserung der Beweglichkeit und eine geringere Notwendigkeit von Schmerzmitteln.
Erst 1934 wurde das komplexe Polysaccharid isoliert und benannt. Seit Beginn der therapeutischen Hyaluronsäure-Ära in den siebziger Jahren als Therapeutikum für Rennpferde bis zur Zulassung erster Medizinprodukte 1995 wurde die Herstellung der Hyaluronsäure wesentlich modifiziert.
1934 - Palmer und Meyer isolieren ein Polysaccharid aus dem Glaskörper eines Rinderauges und nennen es Hyaluronsäure
1970 - Rydell et al. behandeln zum ersten Mal Rennpferde mit HS.
1974 - Peyron und Balasz veröffentlichen erste Ergebnisse der intraartikulären HS-Behandlung der Gonarthrose
1984 - Healon/Pharmacia wird vom BGH als Viskoelastikum für die Vorderkammer des Auges zugelassen.
1985 - Balasz führt den Begriff der Viskosuplementation ein.
Ende 80er Jahre - Mehrere Firmen stellen extraktive Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen her. Fermentative Hyaluronsäure wird zum Wirkstoff in Kosmetika. Durch die fermentative Herstellung wird die Hyaluronsäure breiter verfügbar. Hochreine fermentative Hyaluronsäure wird in der Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten eingesetzt.
1995/1996 - Zulassung erster Medizinprodukte nach der neuen europäischen Medizinprodukte-Richtlinie (MDD) für die Ophthalmologie und die Orthopädie.
Hyaluronsäure ist ein langkettiges Glykosaminoglykan aus den Molekülen Glukurinsäure und N-Azetylglukosamin. Hyaluronsäure vereint die physikalischen Charakteristika von elastischen Festkörpern mit denen von viskösen Flüssigkeiten, d.h. sie ist viskoelastisch. Auch eine Mischung aus Hyaluronsäure und Wasser verhält sich viskoelastisch. Daraus ergeben sich wichtige Funktionen zum Beispiel in synovialen Gelenken. Bei schockartigen Belastungen wirkt die in „Knäueln“ vorliegende Hyaluronsäure als Stoßdämpfer. Die zusammengeknäuelte Struktur der Moleküle richtet sich linear aus, die Viskosität nimmt rasch ab, kehrt aber sofort wieder zurück, wenn die einwirkenden Scherkräfte nachlassen. Bei langsamer Kompression nimmt auch die Viskosität langsam ab. Die Moleküle setzen gebundenes Wasser frei und nehmen es wieder auf, wenn der Druck abnimmt. So schmieren sie die aneinander gleitenden Gelenkflächen.