Arthrose operieren?
Viele Arthrose-Patientinnen und Patienten sorgen sich, dass eine Operation unausweichlich ist. Doch das muss nicht sein! Es gibt zahlreiche konservative Möglichkeiten, Arthrose zu behandeln, bevor ein Eingriff notwendig wird.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose
Diese Therapien kommen ohne operative Eingriffe aus. Hier einige der häufigsten konservativen Behandlungsmethoden:
Physiotherapie und Hilfsmittel
1. Bewegungstherapie: Physiotherapie ist eine der wichtigsten Säulen in der konservativen Therapie. Sie umfasst Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining. Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt, die Gelenkfunktion verbessert und die Schmerzen reduziert.

Physiotherapeutische Anwendungen können durch Massagen, Wärme- und Kältetherapie ergänzt werden. Diese Maßnahmen helfen, Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und Entzündungen zu mindern.
Hilfsmittel: Einlagen, Bandagen, Orthesen und orthopädische Schuhe können die Gelenke entlasten und stabilisieren. Sie fördern die Beweglichkeit und reduzieren Schmerzen.
2. Medikamentöse Therapien
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente: Diese Präparate, z.B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) helfen, Schmerzen zu lindern und Entzündungen im Gelenk zu reduzieren. Sie sind jedoch nicht zur Daueranwendung geeignet und sollten immer unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Hyaluronsäure-Injektionen: Diese wirksame Behandlung kann Arthroseschmerzen über mehrere Monate lindern. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und verbessert die Schmierung sowie die Beweglichkeit des Gelenks. Injektionen mit Hyaluronsäure (z. B. OSTENIL®) können auch einen Kniegelenkersatz hinauszögern: Studien zeigen, dass bei Kniearthrose, wiederholte Hyaluronsäure-Injektionen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und den Zeitpunkt einer Operation im Schnitt um 3,6 Jahre hinauszögern können.*

Salben und topische Produkte: Sie werden direkt auf schmerzende Gelenke aufgetragen – nur nach ärztlicher Rücksprache anzuwenden.
3. Gewichtsreduktion & Ernährung
Gewichtsreduktion: Weniger Gewicht entlastet vor allem Knie und Hüfte, kann Schmerzen lindern, die Gelenkbelastung verringern und die Beweglichkeit verbessern. Eine ausgewogene Ernährung mit Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren (z. B. in fettem Fisch) ist vorteilhaft, um Entzündungen vorzubeugen. Eine ausreichende Proteinaufnahme ist wichtig, um Muskeln aufzubauen und Fett zu verlieren.

4. Sport und Bewegung
Spaziergänge, Treppensteigen & regelmäßige Bewegung unterstützt die Gelenkgesundheit. Gelenkschonende Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen & Nordic Walking fördern Knorpelversorgung und Kalorienverbrauch.

Krafttraining stärkt den Halteapparat, stabilisiert Gelenke und unterstützt die Gewichtsabnahme. Mindestens 2x pro Woche einplanen!
Viele hilfreiche Übungen zur Stärkung und Mobilisierung bei Arthrose finden Sie in unserem: Hilfe bei Arthrose You Tube Kanal
Operative Methoden
Wenn konservative Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, können operative Optionen in Betracht gezogen werden. Dabei unterscheidet man zwischen gelenkerhaltenden und gelenkersetzenden Methoden:
Gelenkerhaltende Operationen: Sinnvoll, wenn freie Gelenkpartikel oder Meniskusverletzungen die Beweglichkeit beeinträchtigen. Dies kann durch eine Arthroskopie (eine Form der Endoskopie) behandelt werden. Es handelt sich um einen minimalinvasiven Eingriff, der es ermöglicht, Probleme direkt im
Gelenk zu beurteilen und behandeln zu können.
Gelenkersatz: Bei fortgeschrittener Arthrose, wenn alle anderen Maßnahmen versagen, kommt ein Gelenkersatz in Betracht. Trotz dieser schweren Entscheidung können moderne chirurgische Techniken und langlebige Materialien dazu beitragen, einen aktiven und schmerzfreien Lebensstil zu
führen. Eine anschließende Rehabilitationsmaßnahme ist dabei wichtig.