Hintergrund:
Die Augen brennen, sind gerötet, schmerzen und tränen und die Augenlider sind verklebt: All dies sind typische Anzeichen einer Augenentzündung, aber auch eines Trockenen Auges.
Seit einigen Jahren wissen wir, dass beim Trockenen Auge auch eine Entzündungsreaktion und/oder eine Störung der Hornhautnerven eine Rolle spielen. Eine Entzündung liegt bei mehr als 50% der Patientinnen mit Trockenen Augen vor. Oft sind diese Entzündungen still, d.h. sie sind nicht sichtbar. Sie können die Ursache, aber auch die Folge eines Trockenen Auges sein. Was zuerst vorlag, lässt sich nicht immer eindeutig bestimmen. Die entzündlichen Reaktionen haben aber Auswirkungen auf die Augenoberfläche und die Tränendrüse. Folgen sind Schäden an Horn- und Bindehaut. Eine Entzündung der Augenoberfläche führt langfristig zu einer Verschlimmerung (der Symptome) des Trockenen Auges und kann chronische Schmerzen und schwankendes Sehvermögen verursachen.
Die Entzündung mündet in einen Teufelskreis, in dem sich Symptome und Entzündung wechselseitig verstärken.
Ein Trockenes Auge ist anfälliger für das Eindringen von Viren und/oder Bakterien und damit für das Entstehen von Entzündungen. Gelangen diese an die Bindehaut und breiten sich von dort aus, kann sich eine Augenentzündung entwickeln. Darüber hinaus können auch äußere Umstände zu entzündlichen Prozessen führen, etwa wenn Staub und Schmutz über die Luft in das Auge gelangen.
Gleichzeitig sind ein gestörter Tränenfilm, Zell-schädigungen der Augenoberfläche und Entzündungsprozesse Haupt-Ursachen für das Entstehen Trockener Augen. Ziel der Therapie ist daher immer die Durchbrechung dieses Teufelskreises.
Da bei einem Trockenen Auge also typischerweise eine Entzündungsreaktion auftritt, die als wesentlicher Verstärkungsmechanismus der Erkrankung wirkt, ist die Entzündungshemmung ein wichtiges Therapieprinzip. Studien belegen die Wirksamkeit anti-entzündlicher Therapien. Dies bestätigt, dass Entzündungsmechanismen tatsächlich einen wichtigen und zu beachtenden Teil der Erkrankung darstellen.
Expertinnen empfehlen daher den Fokus auf die entzündliche Komponente des Trockenen Auges zu legen.‘